Dionysius-Skulptur an der Stadtkirche

Es war eine Überraschung, als sich im Jahr 2019 der renommierte Künstler Iskender Yediler meldete, um der Pfarrei St. Dionysius ein Geschenk anzubieten.

Finanziert über eine deutsche Stiftung arbeitet der in Berlin lebende Künstler vorwiegend monumentale Kopfskulpturen und ist bereits mehrfach auch in Deutschland etwa vor dem Bonner Münster, in Köln an der Kirche St. Gereon und an vielen anderen Kirchen und öffentlichen Gebäuden in Istanbul, Athen, Essen, Nürnberg, usw. mit seiner Kunst vertreten. Der von Tartaren abstammende Künstler hält immer Ausschau nach bedeutenden und interessanten Kirchen und Häuserensembles als Aufstellungsorte für seine Kunst. So ist er auf die Stadtkirche in Rheine aufmerksam geworden und gemeinsam mit den Verantwortlichen der Pfarrei hat man sich dann kurz vor der Pandemie auf die Umsetzung geeinigt, die für die Pfarrei selbst absolut kostenfrei ist. Bedingt durch Corona und den Krieg in der Ukraine hat sich dann alles verzögert, sodass jetzt aber zur Freude aller kurz vor dem Patronatsfest des Heiligen Dionysius der Zeitpunkt gekommen war, die Skulptur, die etwa drei Tonnen auf die Waage bringt, auf dem Kirchplatz abzulegen. „Der heilige Dionysius schaut nach oben in den Himmel. So ist er mit allen, die an ihm vorbei in die Kirche gehen, vereint im Gebet zum himmlischen Vater, der ihm selbst im 3. Jahrhundert die Kraft gab, seinen Glauben bis in den Tod zu bekennen.“, erklärt Pfarrer Thomas Lemanski die Ausrichtung der Skulptur. „In diesen Tagen erinnert sein Schicksal mit dem Tod durch Enthauptung aber auch daran, dass leider die Menschen über die Jahrhunderte nichts dazu gelernt haben, sondern immer noch Menschen einander Leid antun, wie jetzt mit den Terrormorden in Israel und vielen anderen Orten. So sind die Passanten beim Blick auf den Heiligen auch eingeladen, für Frieden und Versöhnung einzutreten, um den Hass zu überwinden.“ Der Monumentalkopf aus Granit wirkt so, als sei er soeben vom Himmel auf die Erde gefallen und wirft die Frage auf, ob er da jetzt so liegen bleibt. Diese Art moderner Kunst ist hier sicherlich in ihrer Eigenart auch eine Bereicherung für die Innenstadt. Vorlage für den Kopf ist die aus der Entstehungszeit der Kirche stammende Sandsteinfigur, die im Original in der Wort Gottes Kapelle der Dionysiuskirche zu sehen ist. Am Sonntag feiert die Pfarrei mit dem Gottesdienst um 11.30 Uhr das Patronatsfest der Pfarrei als Kir(ch)mes(s)hochamt.

 

Artikel vom 12. Oktober 2023