Es ist ein „Abschied auf Raten“, den die beiden Pastoralreferenten Ines Plien und Dirk van de Loo von der Pfarrei St. Dionysius nehmen. Und er bezieht sich auch nur auf die hauptberufliche Tätigkeit. „Wir beide bleiben mit unseren Familien in Rheine wohnen und werden – wenn auch in anderen Rollen – Teil der Gemeinde bleiben“, betonen beide.
Beruflich ist die Neuorientierung, die schon vor den Sommerferien angekündigt worden war, in vollem Gange. Für Ines Plien läuft in Münster bereits schon der Masterstudiengang in Ehe-, Familien- und Lebensberatung, wofür sie mit 25 Prozent ihrer Arbeitszeit vom Bistum Münster freigestellt ist. Mit der ihr verbleibenden halben Stelle wechselt sie Anfang Dezember in die Schulseelsorge im Dekanat Rheine.
Auch Dirk van de Loo – promovierter Theologe – ist bereits seit den Sommerferien als Referent für theologische Grundfragen im Ausbildungsinstitut für Pastoralreferenten und Diakone in Münster tätig. Bis in den November hinein konnte er einen Teil seiner Arbeitszeit noch darauf verwenden, seine Aufgaben in St. Dionysius zu übergeben.
Gottesdienst am 19. November
Einen Schlusspunkt hinter ihre langjährige Tätigkeit – Ines Plien ist seit 2006 in St. Dionysius tätig. Dirk van de Loo seit 2009 – setzen beide Pastoralreferenten am Sonntag, 19. November, wenn sie einen Verabschiedungsgottesdienst um 10:30 Uhr in der St. Elisabethkirche feiern. Anschließend gibt es einen Empfang im benachbarten Maximilian-Kolbe-Haus.
„Man geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Ines Plien und stößt damit auf Zustimmung bei ihrem Kollegen. „Einerseits ist es schön, dass etwas Neues kommt“, sagt sie. Andererseits habe ihnen die Zeit in der Pfarrei eine Fülle an Erfahrungen und Begegnungen gebracht, die man nicht missen möchte.
Sternsingeraktion als Herzensangelegenheit
Der dreifache Familienvater Dirk van de Loo war in der Pfarrei für die Katechese (Vermittlung des christlichen Glaubens) vor Taufen, Erstkommunionen und Firmungen zuständig. Darüber hinaus hat er – zusammen mit Ines Plien – Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch geleistet, indem er zahlreiche Schulungen für Mitarbeiter der Pfarrei geleitet hat. Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihm die jährliche Sternsingeraktion gewesen.
Ines Plien, die ebenfalls verheiratet ist und drei Kinder hat, hatte ihre Schwerpunkte bei der Betreuung von Kindertagesstätten und Grundschulen im Gebiet der Pfarrei. Zuletzt hatte sie sich auch auf dem Gebiet der Trauerpastoral spezialisiert und war die erste Frau im Dekanat Rheine, die als Seelsorgerin Beerdigungen begleiten durfte. „In der Hinsicht hat es doch einen Mentalitätswandel gegeben“, meint sie und findet diesen Öffnungsprozess der katholischen Kirche gut. „Denn gerade die Trauerarbeit – das ist Seelsorge pur“, sagt sie.
Text + Foto: Paul Nienhaus, Münsterländische Volkszeitung