Kurz vor Weihnachten hat das Seelsorgeteam der Pfarrei St. Dionysius priesterliche Verstärkung bekommen. Pastor Kiran Pentareddy (43), der in einem kleinen Dorf im heutigen Bundesstaat Telanga in Südindien aufwuchs und zuletzt als Seelsorger in der Gemeinde St. Marien und St. Josef in Münster-Kinderhaus tätig war, ist Anfang Dezember nach Rheine gewechselt. Hier war im pastoralen Raum links der Ems durch die Weggänge der Pfarrer Martin Limberg und Pawel Czarnecki ein gewisser Engpass zu verzeichnen.
Kiran Pentareddy ist seit 2013 als Priester im Bistum Münster tätig und absolvierte vor seiner ersten Pfarrstelle in Kinderhaus einen sechsmonatigen Sprachkursus in der Akadamie Klausenhof in Dingden. „Mich hatte die deutsche Sprache und Kultur sehr interessiert, weshalb ich mich entschieden habe, von Indien aus nach Deutschland zu wechseln“, berichtet er. In seiner Heimat war er schon in jungen Jahren in einem Priesterseminar ausgebildet und 2003 im Alter von 25 Jahren zum Priester geweiht worden. „Danach habe ich in verschiedenen Gemeinden als Kaplan und Pfarrer gearbeitet“, erzählt er von seinem weiteren Lebenslauf. Nebenbei schloss er auch ein Pädagogikstudium ab und wurde neben seinem priesterlichen Dienst auch als Leiter einer katholischen Schule mit rund 700 Schülern und einem Internat eingesetzt.
„Mein Beruf ist Priester“, betont Pentareddy und fügt hinzu: „Ich habe aber auch gerne als Lehrer gearbeitet.“ Seine Eltern, die früher einen kleinen Bauernhof bewirtschafteten, leben heute bei Kirans Bruder in der Großstadt Hyderabad. Der arbeitet als Informatiker und ist Vater von zwei Töchtern.
Die ersten Begegnungen in der Pfarrei St. Dionysius hat er als sehr positiv empfunden. „Ich möchte möglichst schnell möglichst viel von der Gemeinde und von Rheine kennenlernen“, sagt er und hat sich damit ein erstes Lob seines neuen „Chefs“ verdient. „Es ist erstaunlich, wie viele Namen sich Pastor Kiran in seinen ersten Wochen hier schon gemerkt hat“, meint der leitende Pfarrer, Thomas Lemanski. Das zeige das ernsthafte Interesse an den Mitmenschen, das den Kollegen auszeichne.
Seinen Wohnsitz hat der indische Priester im alten Pfarrhaus von St. Elisabeth genommen. „Das bedingt schon eine gewisse Nähe zu einem Kirchort“, sagt Lemanski, fügt aber hinzu: „Grundsätzlich nimmt aber jeder im Seelsorgeteam eine Verantwortung für die Gesamtpfarrei wahr.“
Grundsätzlich werde sich aber in den kommenden Jahren am neuen Wohnort eine Menge tun. „Der Dorenkamp befindet sich ja baulich im Umbruch und auch an der Elisabethkirche wird ein neues Pfarrzentrum entstehen“, sagt Lemanski. Durch den Wohnort laufe daher auf den neuen Pastor automatisch die Aufgabe zu, die baulichen Dinge zu begleiten und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Die konkreten Arbeitsbereiche, die Kiran Pentareddy künftig übernehmen wird, stehen noch nicht fest. „Wir werden zu Jahresbeginn eine Klausurtagung haben, bei der die Aufgaben verteilt werden“, kündigt der leitende Pfarrer an. Als geweihter Priester nehme der neue Pastor aber selbstverständlich sämtliche priesterlichen Dienste wie die Feier der Gottesdienste, Taufen oder Beerdigungen vor.