"Wir sind Kinder einer Welt" - Kitas in der Interkulturellen Woche

Zwei Sätze Menschlichkeit: „Ein deutsches Kind, ein türkisches Kind, ein afrikanisches Kind und ein asiatisches Kind drücken beim Spielen die Hände in Lehm. Nun geh‘ und sag‘, welche Hand ist vom wem?“ Die Kinder der sieben katholischen Tagesstätten unter dem Dach der St. Dionysius-Gemeinde bringen mit wenigen Worten auf den Punkt, was sie in ihren Einrichtungen leben – nämlich Gemeinschaft, die nicht nach Hautfarbe oder Herkunft fragt und in der auch nicht die Nase gerümpft wird, wenn einer langsamer ist, schlecht sehen oder hören kann oder beim Laufen ein wenig hinkt.

 

Als Beitrag zur interkulturellen Woche haben die Kita-Kinder zwei Fahnen gestaltet, die am Donnerstag vor dem Eingangsportal der Stadtkirche gehisst wurden. „Alle Kinder aus unseren Kindergärten habe einen Hand-Abdruck auf den beiden Fahnen hinterlassen“, erzählt Annette Reckers, Einrichtungsleiterin der Kita St. Dionysius, die die Aktion zusammen mit Annika Narloch, Leiterin der Kita St. Michael, vorbereitet hat.

 

Wurzeln in 25 verschiedenen Nationen

 

Die Kindergärten in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius betreuen aktuell 484 Kinder. „Darunter sind Kinder, deren Eltern Wurzeln in 25 verschiedenen Nationen haben“, sagt Reckers. „Und jetzt sind wir mal gespannt, wer anhand des Handabdrucks sagen kann, was für eine Nationalität das jeweilige Kind hat“. Geht nicht. Kann man nicht. Eben. „Wir sind alle Menschen“, sagt Reckers.

 

Integration und Inklusion werden in den Kitas gelebt. „Die Kinder kommen miteinander zurecht. Sie haben keine Berührungsängste, die Sprachbarriere ist zweitrangig. Das Leben im Kindergarten funktioniert. Daran könnte sich so mancher Erwachsene ein Beispiel nehmen“, sagt Reckers.

 

Grüße in Hindi oder Chinesisch

 

Neben den bunten Handabdrücken stehen auch Grüße auf den Fahnen. Und zwar in den Sprachen aus den Herkunftsländern der Familien der Kita-Kinder: „Da steht etwas in Hindi, Chinesisch oder auch ein typisch norddeutsches Moin.“

 

Während die Fahnen am Mast hochgezogen wurden, sangen die Kinder das Lied „Wir sind Kinder einer Welt“ mit dem Refrain: „In Asien oder Afrika, überall sind Kinder da, ob weiß, ob schwarz, ob nah, ob fern, wir haben alle Kinder gern.“

 

Pfarrer Thomas Lemanski bedankte sich bei den Kindern für die Aktion. Anschließend segnete er die Kinder.

Text: mv-online

Foto: Privat